Richtig Reizen

Gleich zu Anfang wird beim Skat entschieden wer gegen wen spielt. Da es bei jedem Skatspiel genau drei Spieler gibt, muss immer ein Spieler gegen zwei antreten. Diesen nenne ich den „Alleinspieler“.

Wer der Alleinspieler wird entscheidet das Reizen. Das Reizen gleicht einer Auktion, bei der die Spieler reihum „mitbieten“ können. Es muss immer höher geboten werden als der vorherige Spieler. Dabei nennt man natürlich nicht einfach irgendeine Zahl, sondern rechnet sich im Kopf vorher aus, wie hoch man mit seinen eigenen Karten reizen kann.

Wer fängt an zu reizen?

Auch das ist leicht beantwortet, denn es gibt eine Regel beim Skat die lautet: „Geben, hören, sagen, weitersagen.“

Im Uhrzeigersinn neben dem Kartengeber sitzt also derjenige, der sich das erste Gebot anhört. Dahinter wiederum der Spieler, der das erste Gebot abgeben muss. Er bietet jetzt so lange und immer höher, bis sein maximaler Reizwert erreicht ist. Der erste Spieler hört sich wiederum die Reizgebote so lange an, bis sein maximaler Reizwert erreicht ist.

Sobald dann also dieser maximale Reizwert überschritten wird, muss der Spieler aussteigen und der Spieler der dahinter sitzt kann dann das nächste Gebot ansagen.

Es kommt natürlich gerade bei Anfängerrunden vor, dass höher gereizt wurde, als der maximale Reizwert. Das nennt man dann „überreizt“. Ein überreiztes Spiel ist immer ein verlorenes Spiel. Deshalb ist es wichtig, dass man seinen genauen maximalen Reizwert weiß (und am besten auch schnell errechnen kann J )

Beim Reizen startet man mit dem geringsten Wert. Dieser Wert beträgt 18. Wie man genau darauf kommt könnt ihr mit Hilfe der nächsten Schritte selber ausrechnen. Im Grunde genommen hat man also keinen Buben auf der Hand und würde Karo als Farbe spielen.

Wie berechnet man den maximalen Reizwert?

Bei Anfängern gibt es schon Probleme, wenn sie den eigenen möglichen Reizwert berechnen sollen. Diesen möchte ich hiermit helfen. Um den Reizwert zu bestimmen, geht man am besten Schritt für Schritt vor. Diese Schritte wären:

  1. Zähle die Buben auf deiner Hand. Wie viele sind es? Wie viele fortlaufende Buben hast du auf deiner Hand?

Was meine ich mit „fortlaufend“? Die Stärke der Buben sind nach den Farben sortiert: Kreuz, Pik, Herz und Karo. Fortlaufend sind die Buben, wenn es der Stärke nach keine Unterbrechung gibt.

  • Habe ich alle vier Buben heißt es „Mit 4“
  • Habe ich keine Buben, dann heißt es „Ohne 4“
  • Habe ich nur den Kreuz und Pik Buben, dann heißt es „Mit 2“
  • Habe ich den Kreuz Buben und den Herz Buben, dann heißt es „Mit 1“, denn es fehlt der Pik Bube, damit es fortlaufen ist. Hätte ich noch den Pik Buben, dann wäre es „Mit 3“

 

  1. Nachdem man seine Buben-Reihe gezählt hat, addiert man noch +1 hinzu, weil man Spielen möchte und sagt dann „Mit 2 Spiel 3“. Einfach oder? J
  2. Nun nimmt man den so errechneten Wert (in diesem Fall ist es 3) und multipliziert ihn mit dem Farbspiel, was man spielen möchte. Jede Farbe hat dabei einen anderen Wert und diese Werte muss man sich natürlich merken (aber keine Angst, es sind nur vier Zahlen, die aufeinander folgen). Diese Werte sind:
    1. Karo= 9, Herz=10, Pik=11, Kreuz=12

Würden wir in unserem Beispiel also Karo spielen wollen (weil wir viele Karo Karten auf der Hand haben), dann beträgt unser Reizwert: 3x 9= 27. Wir könnten also bis 27 reizen.

Richtig Reizen – Fazit

Mit dieser Anleitung sollte jeder in der Lage sein richtig zu reizen. Es ist nur anfangs verwirrend. Mit jeder Skatrunde geht es aber immer leichter von der Hand und irgendwann genügt dann nur noch ein flüchtiger Blick in die Karten und man kennt seinen maximalen Reizwert. Das macht dann natürlich einfach die Erfahrung aus. Wenn man Skat online spielen möchte, dann gibt es bei den meisten Plattformen, wo man spielen kann auch einen Reizassistenten. So macht man garantiert keine Fehler mehr und lernt, wie es „richtig“ geht.